Von Migrantinnen, Hexen und Touristikern

Während 15 Jahren präsentierte die Kulturplattform «hexperimente – die bühne im avers» eine bunte Palette an künstlerischen Aufführungen und Ausstellungen zu Themen, die eng mit der Geschichte des Hochtal Avers verbunden sind. Sie griff brisante Fragen auf, die damals das Tal prägten und heute noch aktuell sind: (Hexen-)Verfolgung, Migration, Tourismus und Wasserkraft.

Tiefgründig und verspielt

2009 gründeten die Kulturwissenschaftlerin und Publizistin Ina Boesch und die Musikwissenschaftlerin und Publizistin Corinne Holtz die Kulturplattform mit dem Ziel, die Vergangenheit künstlerisch mit der Gegenwart zu verbinden. Das Resultat ihrer Tiefenbohrungen in Archiven stellten sie Künstlerinnen und Künstlern zur kreativen Verarbeitung zur Verfügung. Im Fall der (Hexen-)Verfolgung schufen renommierte Musikerinnen, Theaterschaffende oder Literaten aus dem In- und Ausland verspielte Werke. Im Fall etwa der Migration oder des Tourismus luden tiefgründige Ausstellungen zu Betrachtung und Reflexion ein. In beiden Fällen war der Ort der Aufführung oder Ausstellung der Ort des Geschehens – das Hochtal Avers. Der Walserhof «Bim nüwa Hus» war dafür die ideale Kulisse.

Landschaft erwandern

An den Wochenenden boten die beiden Kuratorinnen Boesch und Holtz zudem themenspezifische Wanderungen im Avers an. So trafen die Wandernden etwa den lokalen Unternehmer, den Gemeindepräsidenten oder die Postautochauffeurin zum Gespräch oder hörten von einheimischen Expertinnen und Experten Wissenswertes über Vögel, die Alte Averserstrasse oder die Kulturlandschaft. Und während vier Sommern luden sie bekannte Literatinnen und Literaten ein, mit Bücherfans in der Avner Landschaft zu gehen und aus ihren Büchern zu lesen.