Landschaft lesen I – mit Franz Hohler
Literaturwanderung im Avers am 3. August 2013
Der Schriftsteller Franz Hohler ist ein leidenschaftlicher Wanderer und Berggänger. Seit vielen Jahren verbringt er den Sommer im Avers, wo er fast jeden Gipfel kennt. Zu Fuss unterwegs, bleibt ihm Zeit und Raum für sensible Alltagsbeobachtungen und zufällige Begegnungen. Aus diesen «Mitbringseln» aus den Bergen hat der Meister der Kurzprosa manche – mit feiner Ironie gespickte – Geschichte verfasst. So berichtet er etwa von gespenstischen Murmeltieren im Val Bergalga oder vom Blockflöte spielen bei Vollmond.
Wie Franz Hohler das Avers und seine Landschaft liest
05.08.2013, Die Südostschweiz
Landschaft lesen auf literarischem Spaziergang mit Franz Hohler
08.08.2013, Pöschtli
Landschaft lesen II – mit Arno Camenisch
Literaturwanderung im Avers am 26. Juli 2014
Der Bündner Schriftsteller Arno Camenisch schreibe «Hochliteratur», lobte eine Jury – Literatur aus dem Hochgebirge und Literatur mit höchsten Ansprüchen. Davon gibt er auf der Literaturwanderung Kostproben, und zwar aus seiner Bündner Trilogie «Sez Ner», «Hinter dem Bahnhof» und «Ustrinkata». In kurzen Prosastücken erzählt er vom Leben der Sennen, vom Dorf im engen Tal und vom Stammtisch in der Helvezia – und spielt dabei gekonnt mit manchem Bergklischee. Unverkennbar ist seine knappe, von Dialektwörtern gespickte Sprache, witzig und direkt sein Stil.
Landschaft lesen III – mit Angelika Overath und Leta Semadeni
Literaturwanderung im Avers am 29. August 2015
Die Schriftstellerinnen Leta Semadeni und Angelika Overath teilen die Liebe zur rätoromanischen Sprache. Insbesondere der Klang, die Anschaulichkeit und die Mehrdeutigkeit der rätoromanischen Wörter inspirieren beide zu sinnlich-konkreten Gedichten. Was für die gebürtige Unterengadinerin Semadeni selbstverständlich ist, überrascht bei der deutschen Overath. Die Wahlbündnerin eignete sich das Vallader erst in den letzten Jahren an. Die beiden Autorinnen teilen eine weitere Besonderheit: Sie schreiben ihre Lyrik zweisprachig. Dabei übersetzen sie nicht einfach wortgetreu in die andere Sprache, sondern nähern sich behutsam dem jeweils anderen Idiom an. Aus diesem Herantasten entsteht etwas Eigenständiges und Neues.
Landschaft lesen IV – mit Leo Tuor
Literaturwanderung im Avers am 30. Juli 2016
Der Schriftsteller Leo Tuor hat vierzehn Sommer als Schafhirt auf der Greina-Hochebene verbracht. Diese Erfahrungen nähren bis heute sein langsam entstandenes Werk. «Giacumbert Nau» heisst sein erstes Buch – es erzählt in knappen Fragmenten aus dem Leben des gleichnamigen Schafhirten und ist neben dem jagdkritischen «Settembrini, Leben und Meinungen» zum Kultbuch geworden. Auch in den folgenden Romanen, Erzählungen und Essays schreibt er – dem Zeitgeist und dem Klischee trotzend – unaufgeregt und gleichzeitig poetisch über Bergler, Geister, Heilige und Tiere.